13. 02. 2017 16:36 von Juma Kliebenstein (Kommentare: 0)
Es war ein warmer Sommertag im Urlaub in Südfrankreich, als
ich morgens beim Aufwachen urplötzlich ein buntes Schild vor
Augen hatte, so eines, wie man sie häufig an Gartenzäunen oder neben Klingelknöpfen
findet. Darauf stand Familie Sonnenfeld
und darunter war eine Zeichnung von Kindern, Erwachsenen, Hunden und Katzen zu
sehen. Alles sah sehr bunt und sehr fröhlich aus. Und während ich dieses Schild
in Gedanken betrachtete, war da auf einmal die Stimme eines Mädchens in meinem
Kopf, die sagte: „Ich heiße Luna, bin zehn Jahre alt und kann nicht schlafen.“ Und
auf einmal konnte ich Luna nicht bloß hören, sondern sogar sehen: In Gedanken
stand sie neben mir, so, als ob es sie in Wirklichkeit gäbe. Sie hatte dunkle,
halblange Haare, sah etwas unglücklich aus und fragte, ob sie mir ihre
Geschichte erzählen dürfe?
Ich habe ihr zugehört, bin im Bett
sitzen geblieben und habe noch vor dem Frühstück die ersten dreißig Seiten meines
ersten Kinderbuches geschrieben.
Ich wusste sofort, dass Lunas Geschichte mich nicht mehr
loslassen würde, und Luna blieb so lange bei mir, bis sie mir ihre ganze
Geschichte zu Ende erzählt hatte. Nach ein paar Wochen war mein erstes Buch
fertig. Obwohl es natürlich noch kein richtiges Buch war, sondern bloß eine
fertige Geschichte, die ich auf meinem Laptop geschrieben, ausgedruckt und an
den Verlag meiner Wahl geschickt hatte.
Nach ein paar Monaten kam die ersehnte Antwort: Der
Oetinger-Verlag wollte aus meiner Geschichte über Luna und ihre Familie ein
richtiges Buch machen!
Ein bisschen musste ich mich noch gedulden, bis ich das erste Exemplar von
„Tausche Schwester gegen Zimmer“ so in der Hand halten konnte, wie ihr es heute
auch könnt: Es dauerte einige Monate, bis das Buch illustriert, korrigiert,
gedruckt und in den Buchhandel ausgeliefert worden war.
Im Februar 2009 war es schließlich soweit: Ein Päckchen vom
Verlag lag in meinem Briefkasten, und darin, mit einer hübschen Karte und
Glückwünschen versehen, das allererste druckfrische Exemplar meines Debütromans.
Weitere Bücher folgten, und seit 2011 kann ich vom Schreiben
leben.
Bis heute ist es jedesmal ein ganz besonderes Gefühl, wenn
wieder ein neues Buch von mir im Briefkasten liegt und ein paar Tage später
viele, viele weitere Exemplare in den Buchhandlungen ausliegen und darauf
warten, von euch gelesen zu werden.